Groundhandling , Übungen am Boden

  • Groundhandling – das Spielen mit dem Gleitschirm am Boden -
    ist eine Disziplin des Gleitschirmfliegens, die immer populärer wird.

    Kein Wunder, denn Spaß und Fitnesstraining ist hier inklusive.
    Positiver Nebeneffekt: Das Training am Boden verbessert dein Flugkönnen ungemein.
    Für das Groundhandling benötigst du nur eine Wiese oder einen kleinen Übungshang,
    ein bisschen Wind und einen Gleitschirm. In dem Film „Riding the Wind“ genießt der Testpilot
    Mike Küng zusammen mit einem Freund den gleichmäßigen Wind auf Fuerteventura. Wer bekommt da keine Lust auf das Training am Boden?
    Viele Flugschulen haben schon lange die Vorteile des Groundhandlings für den Lernfortschritt ihrer Schüler erkannt.
    Darum ist das Groundhandling ein optionaler Bestandteil der Gleitschirmgrundausbildung. Wenn du den Gleitschirm am
    Boden über dir balancieren kannst, ist das Fliegen auch kein Problem mehr dich.
    Bei deinen ersten Groundhandlingversuchen ist eine professionelle Einweisung unabdingbar, damit du dir keine Fehler aneignest,
    die erst einmal antrainiert, später nur schwer zu korrigieren sind.
    Die Performance Center Flugschulen verfügen über geeignete Groundhandlinggelände und bieten spezielle Groundhandlingtrainings an.
    Nach ein bis zwei Tagen bist du fit für selbständiges Üben.


    Auch das GH sollte man gut vorbereiten um böse Überraschungen zu vermeiden. Dazu suchen wir uns ersteinmal ein freies Gelände, wo der Wind aus der richtigen Richtung in der richtigen Stärke kommt. Auch hier sollten wir auf Hindernisse achten, wie z.B. Bäume, Baumgruppen, Fussgänger mit Kameras, Stacheldrahtzäune und „Hinterlassenschaften“ von Schafen oder Kühen. Je weniger von den genannten Hindernissen vorhanden sind, umso stressfreier wird das GH.


    Tip: An Tagen mit Starkwind oder sehr böigen Winden kann es sehr hilfreich sein, wenn ein großes „Hindernis“ in der Nähe ist das einen Windschatten bietet, um dort später den Gleitschirm zusammenlegen zu können, oder um eine Pause zu machen.


    Die Windrichtung ist im Prinzip egal, so lange der Wind einigermaßen gleichmäßig ungestört aus einer Richtung kommt. Tage mit sehr böigen Winden sollte man als Anfänger ersteinmal vermeiden. Leichte und mäßige Böen sind aber generell ganz gut, da ie das aktive Fliegen trainieren. Das erste Mal GH sollte man am besten bei leichtem, laminaren Wind machen (also etwa 10-15 km/h und Böen unter 25 km/h). Zu wenig Wind ist auch schlecht, da es dann schwer wird den Schirm oben zu halten.


    Zur Kleidung: Festes Schuhwerk und dünne Sporthandschuhe. Die Handschuhe, damit man gut in die Leinen greifen kann – deswegen am besten auch nicht zu dicke.


    Ist Groundhandling auf jedem Gelände erlaubt?


    Gemäß einer Rechtsauskunft des Bundesverkehrsministeriums unterliegen „Aufziehübungen“ in einem Gelände, das so flach ist, dass ein Fliegen nicht möglich ist und wenn seitens des Übenden keine „Flugabsicht“ besteht, nicht den luftrechtlichen Vorschriften. Der Gleitschirm ist in diesem Fall kein Luftfahrzeug, weil der Übende nicht damit fliegt. Definitionsgemäß ist aber ein Abheben, also das Verlassen des Bodens, auch wenn dies nur kurzzeitig geschieht, nur unter Beachtung der luftrechtlichen Regelungen, also Lizenzpflicht, Musterprüfpflicht, Geländezulassung etc. erlaubt.


    Für Piloten ist die interessante Frage, welche Voraussetzungen für ein Gelände bestehen müssen, um dort Groundhandling zu trainieren: Solange man auf dem Boden bleibt und das Gefälle ein Fliegen nicht erlaubt (Neigung geringer als der Gleitwinkel) benötigt man nur die Erlaubnis des Eigentümers.

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