Internationale Ölüdeniz Air Games

5. Internationale Ölüdeniz Air Games (Türkei)


Wer bisher die Meinung vertrat, ein Flugfest kann nur auf einem Flugplatz stattfinden, der wurde in Öludeniz (Türkei) eines besseren belehrt. Ursprünglich als Flugfest für Gleitschirmflieger ins Leben gerufen, haben sich die Air Games mittlerweile zu einem Flugfest diverser Luftsportarten entwickelt. Rund 60 Helfer und Helferinnen um Organisationschef Kadri Turgul stellten bereits zum 5. Mal ein beachtliches Flug- und Rahmenprogramm auf die Beine. Und das Ganze nicht auf einem Flugplatz, sondern am traumhaften Strand von Öludeniz, der zu einem der schönsten in der Türkei zählt. Rund 200 bis 300 Gleitschirmpiloten aus ganz Europa bevölkerten den Luftraum während der 5-tägigen Veranstaltung vom 20. bis 24. Oktober. Startort der Gleitschirmflieger war der Babadag, einem Berg, der unmittelbar am Strand 2000 m emporsteigt. Neben den Gleitschirmfliegern präsentierten an den fünf Veranstaltungstagen zahlreiche Fallschirmspringer ebenso ihr Können, wie mehrere Piloten von Ultraleichtflugzeugen. Außerdem wurden am laufenden Band Besucher und Urlauber auf einer am Strand provisorisch eingerichteten Start- und Landebahn in die Luft befördert. Gleiches galt auch für wasserstartfähige Drachentrikes. Die Trikes wurden auch zum Absetzen von Fallschirmspringern und Gleitschirm-Akropiloten wie Mad Mike Küng genutzt. Beeindruckt wurden die Badegäste auch von den Überflügen einer Antonov, die mit wenigen Metern Abstand über sie am Strand hinweg flog. Am Abschlusstag nutzten mehrere tausend Touristen und Einheimische Besucher die Gelegenheit, den Formationsflügen der Türkischen Airforce beizuwohnen.
Hier gehts zum Bilder-Album :
https://www.motor-schirm.de/album/thumbnails.php?album=17


Zusammen mit drei Motorschirmpiloten aus dem russischen Nationalteam bekam ich die Gelegenheit, im Vorfeld zu dieser Attraktion das Motorschirmfliegen dem Publikum näher zu bringen. Da der gesamte Luftraum über dem Strand gesperrt war, durften wir uns eine halbe Stunde lang fliegerisch nach Lust und Laune austoben. Konzentriert auf unsere Flugvorbereitungen und -besprechungen, bemerkten wir nicht, wie sich nach und nach tausende von Besuchern am Strand einfanden. Dies wurde uns erst richtig deutlich, als wir starten wollten und Helfer eine Startgasse zwischen den Menschen für uns bilden mussten. Der gesamte Strandabschnitt war übersäumt von Schaulustigen. Selbst an den Bergstraßen standen zahlreiche Zuschauer. Namentlich vom Moderator der Veranstaltung vorgestellt, flogen wir nah über dem Wasser und dicht über den Zuschauern unsere Runden. Egal ob hintereinander, übereinander oder nebeneinander. Wo es ging, versuchten wir die Schirme des Kollegen zu berühren. Vollstes Vertrauen in das Können des Anderen war angesagt. In Deutschland wäre selbst auf einem Flugplatz, dieses Erlebnis aus Sicherheitsgründen Utopie geblieben. Doch in Ölüdeniz Realität! Einen ausführlichen Bericht mit Kontaktadressen gibt es im DULVinfo 1 Ende Februar/Anfang März 2005.
[Thomas Keller]