Vergasernadel
Der Solo sollte jetzt im Leerlauf optimal laufen.(So gut ein 2 Takt Motor dies
kann, vorausgesetzt ist natürlich die obige Einstellung und neue Zündkerze.)
Zum Fliegen brauchen wir aber hauptsächlich 3 Stellungen. Diese sollten zum ökonomischem Fliegen genügen.
Kein Leerlauf !
- Vollgas (nur!) zum Start
- ½ cm Gas bei Thermik
- ½ Gas zum Reiseflug .
Wie oben beschrieben stellen wir die ½ cm Gasstellung ein. Diese sollten
wir im Flug anstelle des Leerlaufs fliegen.Das Gemisch wird nicht zu mager
und man hat kein 4 Takten, die Zündkerze wird nicht unnötig zu heiß und gleich
darauf wieder zu fett.Wir stellen also ½ cm Gasstellung mit der Leerlaufgemischschraube ein.Dann korrigieren wir nochmals den Leerlauf (der nun nun ein guter/ schlechter Kompromiss ist, wie man will), aber den brauchen
wir nur zum Anlassen, im Flug gehen wir mit dem Gas minimal bis ½ cm Gasstellung zurück.
Beim Motorrad lohnt sich feilen am Rundschieber ( hier steht man oft).
Wir fliegen nun 1/2 Stunde, keinen Leerlauf im Flug, minimal nur ½ cm Gas, Vollgas nur zum Start.
Das verfälscht sonst unseren Indikator -> die Farbe der Zündkerzen.
Wir kontrollieren die Farbe :
weiß : Gemisch zu mager
rehbraun = optimales Gemisch
schwarz = Gemisch zu fett .
Wir brauchen ein rehbraunes Gemisch , daher müssen wir die runde Nadelfeder bei
weißer Zündkerzenfarbe eine Raste tiefer setzen.Beim Gasgeben kommt die
Nadel dann eher nach oben und das Gemisch wird fetter.Umgekehrt (bei
schwarzer Farbe) den Ring eine Raste höher und das Gemisch wird magerer.
Am Leerlauf ändert das nichts wenn die Nadel an der Nadeldüse anliegt.
Da hier nur die Leerlaufdüse Sprit ansaugt.Eine alte Vergasernadel zeigt oben lauter
Kerben ( ist also nicht mehr im Leerlauf dicht), diese gehört ausgewechselt.
Ebenso die Nadeldüse (beide müssen zusammen ausgewechselt
werden).Normal ist die Nadel in der 2. Raste von oben eingehängt. Es gibt aber verschiedene Nadeln (beim Schmidtler Link könnt Ihr die Funktion nachlesen).FB Verwendet 6L1 und 6G1.Ihr wisst ja jetzt wie wichtig der
Spritstand ist und daß er das Gemisch fetter oder magerer macht.So sollte die leidige Disskussion um die Nadelstellung beendet sein.Wichtig ist die Farbe der Zündkerze. Manche Piloten meinen der Silberglanz am Propeller rührt
von einem Kolbenabrieb.Das ist aber meist nur der Abrieb eines lockeren Lochbleches im Auspuff, oder der Abrieb am Resorohr Adapter, der dem Sprit (welcher durch den Dekompressionskanal entweicht) beigemischt ist .
Der Bingvergaser am Solo ist ein Flachstrom Rundschieber Vergaser mit 2 Schwimmern.
Ist der Vergaser nach vorne oder hinten gedreht, so schließt das Schwimmerventil natürlich zu früh, denn der Spritspiegel bleibt horizontal (der Vergaser aber steht schief).Die Schwimmer können nur bis max 45 ° arbeiten ,
gut nur bis 30° Neigung gegen die Horizontale.Bei Vollgas entstehen dann Aussetzer.
Ebenso steigt der Spritspiegel beim schnellen , falschem Bücken zu hoch über der Leerlaufdüse (obwohl das Schwimmerventil schließt kann es bei zu fetter Leerlaufeinstellung zur nassen Zündkerze kommen (Ersaufen)).
Für die Wirbelsäule ist es auch besser mit Rucksackmotor auf dem Rücken die Knie zu beugen und sich mit geradem Rücken zu bücken (wie man dies beim Heben schwerer Lasten sowieso machen sollte).
Im Flug kommt so etwas nicht vor (der Schirm kann nicht so plötzlich sinken).Daher brauchen wir keinen Membranvergaser
(obwohl der wohl besser wäre, hier gibt es aber auch andere Probleme).So kann man den Bing 84/2 mit 32 mm Ansaugrohr als guten Kompromiss betrachten.Stimmt die Kerzenfarbe, so starten wir nochmals und geben Vollgas
und halten das Vollgas 10 Minuten.Dann machen Wir den Motor aus und landen.
Zünkerzenkontrolle : Die Farbe wird ein bißchen heller als rehbraun sein.
Das ist gut. Ihr wisst nun daß man mit dem Solo nur max. 15 Minuten Vollgas fliegen kann, dann wird er zu heiß.
Ich fliege nur zum Start Vollgas (sonst nur max . ½ Gastellung).Der Solo hat noch ca. 60 % Max Umdrehung d.h.
über 5500 Umdrehungen. Das genügt und alles andere ist Verschwendung!
Die ½ Gastellung markiert man sich.Man nimmt den Ansauggeräuschdämpfer ab und
gibt soweit Gas daß der Vergaserschieber zur Hälfte geöffnet ist.Man markiert mit Nagellack den Abstand - bewegliches Teil am Gasgriff / festes Teil am Gasgriff - , auf dem Gasseilzug.Die Markierung öfters auffrischen, weil
sie sich abreibt.Ansonsten kann man auch ein Blech an das feste Teil des Gaszuges bauen und hier die Markierung anbringen.
Ist das alles Ok sollte man 3,5 L/h maximal verbrauchen (bei ökonomischem Flug).Ich selbst bin schon mal mit 2 Litern ausgekommen, hatte aber dann den Motor in der Luft auch stehen. Ich bin aber kein Maßstab, da ich Thermik liebe und bei Thermik alle Ziele vergesse.
Durch den Kompressionskanal entweicht in den unteren Drehzahlbereichen zuviel Sprit.Ich bin zur Zeit dabei dies mit einem Dekompressionsventil zu beseitigen.Bei Erfolg gebe ich Bescheid.
Noch einige Fehler beim Vergasereinbau :
-Deckel des Vergaserschiebers verdreht ?
-Nadelfeder nicht unter dem Federschuh ?
-Dichtring an der Luftregulierschraube nicht dicht (Funktion der Schraube wird außer Kraft gesetzt )?
-Ansaugstutzen nicht dicht, (die ganze Vergasereinstellung desolat)?
Beste Grüße Jürgen2